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Wie engagiert sich die Stadt Gengenbach für den Klima- und Naturschutz?
In der Sitzung am 23. September 2020 hat die Stadtverwaltung dem Gemeinderat umfassend über die umgesetzten Maßnahmen und Projekte zum Klima- und Naturschutz berichtet. Einige Punkte werden wir in den nächsten Wochen hier auf unserer Homepage vorstellen.
Teil 26: Erneuerbare Energien/BHKW Rathaus
Im Gengenbacher Rathaus haben die Stadtwerke ein modernes Gas-BHKW (Blockheizkraftwerk) als Dienstleister aufgebaut und werden dieses auch betreiben.
Die Wände und Decke des alten Gewölbekellers mussten gereinigt und mit einer atmungsaktiven Farbe gestrichen werden. Die komplette Elektro- und Steuerungstechnik wurde durch die Technischen Dienste Strom ausgetauscht. Die alte Heizungsverteilung aus dem Jahr 1964 und die beiden Heizkessel aus dem Jahr 1991 wurden durch einen Spitzenlastkessel mit 300 kW (Kilowatt) und ein BHKW mit 50 kW elektrischer Leistung ersetzt.
Zur Gewährleistung der wirtschaftlichen Laufzeit des BHKWs wurde ein fünf Kubikmeter großer Pufferspeicher in den Heizraum eingebaut.
Durch die Komplettsanierung des Gewölbekellers mit neuem BHKW und Spitzenlastkessel ist nun die Wärmezufuhr für das Rathaus inkl. Hintergebäude und die Hochschule in den Räumen der ehemaligen Vorbeck-Schule auf dem neuesten Stand.
Pro Jahr werden voraussichtlich 200.000 kWh (Kilowattstunde) Strom und 400.000 kWh Wärme produziert. Die CO²-Einsparung liegt bei etwa 43 Tonnen pro Jahr. Dieser vergleichsweise hohe Wert ergibt sich aus der gekoppelten Erzeugung von Strom und Wärme sowie der neuen und effizienteren Heizungsumwälzpumpen.
Das Projekt erhält im Zuge der Rathaussanierung eine Förderung aus dem Sanierungsprogramm Klosterstraße/Stadtmitte in Höhe von rund 51 %.
Foto: © Stadt Gengenbach
Teil 25: Nistkästen für die Mauersegler
Um den jährlich wiederkehrenden Mauerseglern eine sichere Brutstätte zu bieten, wurden vor einigen Jahren spezielle Brutkästen durch den Baubetriebshof am Turm der Feuerwehr Gengenbach installiert. Der offene Kasten wird durch die Turmfalken genutzt, die anderen beiden durch die Mauersegler.
Die Mauersegler ähneln den Schwalben, sind allerdings etwas größer und in ihrem Ruf deutlich zu unterscheiden. Während die Vögel in den Wintermonaten in Afrika leben, kehren sie in den Monaten Mai bis August nach Mitteleuropa und somit auch nach Gengenbach zurück. In der Regel brüten sie in mehrgeschossigen Steinbauten wie Kirchen, Bahnhöfen oder Wohnhäusern, überall dort, wo sie Hohlräume finden. Sie bevorzugen dunkle horizontale Hohlräume, die sie direkt anfliegen können. Diesen Vorteil bieten die angebrachten Nistkästen.
Das Nest selbst findet man in der Regel in einer der beiden hinteren Ecken des Kastens. Es hat ca. einen Durchmesser von 9-15 Zentimetern. Die Mauersegler nutzen unter anderem Blätter, Haare, Federn und Papierfetzen für den Nestbau. Das Nest ist eine Art flache Schale mit Vertiefung und wird oft mehrjährig genutzt.
Foto: Feuerwehr Gengenbach
Teil 24: Umstellung der städtischen Gebäude auf Ökostrom und Erhöhung des Ökostromanteils
Seit Januar 2021 gibt es weitere positive Veränderungen für den Klimaschutz in Gengenbach. Die Stromversorgung aller Gebäude der Stadt inklusive der Eigenbetriebe wie beispielsweise Kultur- und Tourismus, Stadtwerke, Schulen und der Baubetriebshof wurden auf Ökostrom umgestellt. Insgesamt liegt der Stromverbrauch dieser Gebäude bei rund 2 Millionen kWh (Kilowattstunde). Durch diese Umstellung werden zukünftig rund 840 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart.
Auch bei der Stromversorgung der Privat- und Gewerbekunden setzen die Stadtwerke seit diesem Jahr verstärkt auf erneuerbare Energien. Die neu angebotenen Online-Tarife der Stadtwerke garantieren beispielsweise eine Versorgung mit 100% Ökostrom. Jeder Kunde, ob Neukunde oder bestehender Kunde, kann direkt online seine Daten in den Tarifrechner eingeben und den günstigen Ökostromvertrag abschließen.
Teil 23: Neue Heizzentrale für das FAZ Mattenhof
Die alte Heizanlage des Forstlichen Ausbildungszentrums Mattenhof (FAZ) war in die Jahre gekommen und wurde technisch auf den neuesten Stand gebracht. Die neue Heizzentrale besteht aus einem modernen Holzhackschnitzelkessel mit einer Leistung von 300 Kilowatt, einem neuen, größeren Pufferspeicher mit einem Inhalt von 30.000 Litern und einem Gaskessel für die gegebenenfalls notwendige Abdeckung von Leistungsspitzen. Das bedeutet: mindestens 90 Prozent der Wärme wird durch Holzhackschnitzel gewonnen.
Durch diese Kombination steigt zum einen die Versorgungssicherheit, weil der Gaskessel im Bedarfsfall den gesamten Wärmebedarf decken kann. Zusätzlich kann der Pufferspeicher für mindestens eine Stunde Wärme liefern. Die Kombination des Holzhackschnitzelkessels mit Pufferspeicher optimiert den Betrieb und steigert die Effizienz und Zuverlässigkeit der Wärmeerzeugung. Der neue Heizkessel wird pro Jahr mit ca. 240 Tonnen Hackschnitzeln aus heimischem Holz beliefert.
Nicht nur für die Planung, Ausschreibung und Überwachung des Projektes sind die Stadtwerke vor Ort, auch der Betrieb, die effiziente Fernüberwachung und die Steuerung sind Aufgaben der Stadtwerke.
Teil 22: Erneuerbare Energien: Heizzentrale Forstverwaltung und Halle Fußbach
Das alte Schulhaus in Fußbach wurde saniert und dient seit November 2020 dem Landesbetrieb ForstBW als Bürogebäude. Das Gebäude wird aktuell durch eine alte Ölheizung mit Wärme versorgt. Die Stadtwerke Gengenbach übernehmen seit November letzten Jahres als Contractor die Wärmeversorgung. Zum Einsatz kommt künftig eine effiziente und klimaschonende Pelletheizung und ein Pufferspeicher. Dieser dient dafür, die Laufzeiten des Pelletkessels zu verlängern und häufiges Ein- und Ausschalten zu vermeiden. Zur Speicherung der Pellets wird im Keller ein Pelletlager eingerichtet. Die Pelletheizung wird im Laufe dieses Jahres eingebaut und im kommenden Herbst in Betrieb genommen.
Zusätzlich zum alten Schulhaus wird über die Heizzentrale auch das nebenan gelegene Feuerwehrhaus mit Sporthalle und Vereinsheim über eine Nahwärmeleitung versorgt. Durch die Umstellung der Wärmeerzeugung werden 15.000 Liter Heizöl durch den nachwachsenden Rohstoff Holz ersetzt. Dadurch wird eine Einsparung von 50 Tonnen CO2 an Emissionen erreicht. Zusätzlich kann der Stromverbrauch durch die neuen Pumpen um mehr als zwei Drittel reduziert werden.
Teil 21: Eigenenergieerzeugung in der städtischen Kläranlage
In der Kläranlage Gengenbach fallen durch die Ausfaulung von Klärschlamm pro Jahr ca. 212.000 m³ Faulgas an. Ein Kubikmeter (m³) sind 1000 Liter bzw. 1000 Kilogramm. Dieses Faulgas wird in einem Behälter mit 600 m³ Fassungsvermögen zwischengespeichert, über Aktivkohlefilter gereinigt und im Anschluss im BHKW (Blockheizkraftwerk) verbrannt.
Beim Neubau der Kläranlage wurden zwei kleinere herkömmliche LKW-Motoren für die Erzeugung von Strom genutzt. Diese erzeugten in kleinerem Umfang Strom. Nicht verbrauchtes Faulgas wurde abgefackelt.
2006 wurde ein Raum für ein neues BHKW mit erhöhtem Schallschutz gebaut. Im darauffolgenden Jahr wurde ein BHKW mit einer Leistung von 80 kWel (Kilowatt elektrisch) installiert. Dieses BHKW erzeugt heute mit dem komplett anfallenden Faulgas ca. 60 % des erforderlichen Strombedarfes, zugleich deckt es zu 100 % den Wärmebedarf der Kläranlage.
Alleine der Faulturm mit 1500 m³ Inhalt muss ständig auf 38 Grad beheizt werden.
Die Leistung von 80 kWel deckt bei Ausfall der öffentlichen Stromversorgung den Grundbedarf an Energie für einen Notbetrieb.
Foto: © Stadt Gengenbach
Teil 20: Nachhaltigkeit im Tourismus
Mobilität
Gäste möchten während ihres Aufenthalts mobil sein. Egal ob auf Kurzstrecken wie bei der Rückkehr von einer Wanderung oder auch um Attraktionen in der Umgebung zu besuchen. Mit der Teilnahme am KONUS Programm (kostenlose Nutzung des ÖPNV) für Urlauber, können Gäste mit dem Erhalt ihrer Gästekarte Bus und Zug im gesamten Schwarzwald kostenfrei nutzen. Das ist ein enormer Mehrwert, der mit der Zahlung der Kurtaxe abgedeckt und finanziert wird und den Individualverkehr mindert. Die Überarbeitung des Mountainbike-Netzes zu einem Mountainbike e-bike Netz wird dank der Förderung durch den Naturpark umgesetzt und ein Konzept erstellt. Neue Themenradwege wie aktuell der Badische Weinradweg sind Angebote, die den derzeitigen Bedürfnissen angepasst sind und nachhaltige Freizeitangebote darstellen.
Regionale Produkte
In Gengenbach wie auch in den weiteren Gemeinden des Mittleren Schwarzwaldes gibt es zahlreiche Direktvermarkter, bei denen direkt vor Ort regionale Erzeugnisse erworben werden können. Mit der Veranstaltungsreihe der „Kulinarischen Landpartie“ werden diese erlebbar gemacht und in den Fokus gerückt, sowohl für Einheimische als auch für Gäste. Mit der handlichen Broschüre wurden rund 60 Direktvermarkter aus Gengenbach und der Region des Mittleren Schwarzwalds zusammengefasst. Auf 40 Seiten ist das vielfältige Angebot zu finden. Auch der Verkauf regionaler Produkte in der künftigen Tourist Info, Stadtführungen mit Verkostungen, Weinbergspaziergänge bis Wein- oder Schnapsproben sind feste touristische Bestandteile und beste Werbeträger für regionale Erzeugnisse.
Teil 19: Naturpädagogische Angebote
Räuber Hotzenplotz Pfad und GeoTour Gengenbach
Natur erleben – Natur verstehen – Natur schützen.
Diese Ziele sollen durch beeindruckende Erlebnisse zwischen Mensch und Natur auf den Ebenen der Sensibilisierung der Sinne, wecken des ästhetischen Empfindens, Einblicke in unbekannte Lebensräume und Perspektiven, interaktive Wissensvermittlung und emotionale Bindung durch Erlebniswerte in der Natur erreicht werden. Das Einzigartige, Interessante und Schöne dieser Gebiete vermitteln sowohl die Routen des Räuber Hotzenplotz Pfades als auch die GeoTour Gengenbach. Während beim Hotzenplotz Pfad eine spielerische Wissensvermittlung erfolgt, nimmt die neue GeoTour den Besucher mit auf eine Zeitreise durch die Erdgeschichte, die an Leptinit-Gneis, Nordrach-Granit, Gang-Quarze, Ryolith, Badischem Bausandstein und vielen weiteren Gesteinen vorbeiführt.
Im touristischen Angebot von Gengenbach spielt das Thema Nachhaltigkeit stets eine wichtige Rolle. Im Rahmen einer Bachelor Arbeit wurde bei einer touristischen Marktforschung eine Analyse zur Bedeutung von Nachhaltigkeit im Tourismusangebot bei Gästen erstellt. Hierbei fanden Befragungen von Gästen wie auch Leistungsträgern statt. Die Analyse gab Aufschluss welchen Raum das Thema Nachhaltigkeit bei der Wahl der Urlaubsdestination einnimmt und andererseits dem Leistungsträger einen Wettbewerbsvorteil verschafft.
In Kooperation mit dem Naturpark Mitte/Nord plant der Mittlere Schwarzwald Gengenbach/ Harmersbachtal für Leistungsträger einen „Nachhaltigkeitstag“. Ziel ist es, den Mehrwert für die Region durch eine nachhaltige Zusammenarbeit verschiedener Bereiche aufzuzeigen und Handlungsfelder zu eruieren. Referenten und Erfahrungen anderer Destinationen werden dabei eingebracht.
Teil 18: Renaturierung des Bergbaches und Abriss der Wassertretstelle
Der Bergbach befindet sich oberhalb des Forstlichen Ausbildungszentrums Mattenhof. Er ist nach §33 NatSchG als naturnaher Bachlauf mit regelmäßig überschwemmten Bereichen geschützt.
Die Betonplatten und Sohlschwellen bzw. – treppen wurden im genannten Bachabschnitt entfernt und entsorgt. So konnte die naturnahe Gestaltung eines verbauten Bauabschnitts und die Beseitigung von Sohlschwellen und Wanderhindernissen erfolgen. Die Durchgängigkeit im Bachlauf wurde wiederhergestellt.
Unmittelbar seitlich des Bergbaches befand sich eine Wassertretstelle. Die Wassertretstelle wurde vollständig abgerissen und entsorgt. Stattdessen ist an der gleichen Stelle ein naturnah gestalteter Teich angelegt worden. Ziel ist die Förderung spezifischer Arten, insbesondere Amphibien, die Entwicklung neuer Lebensräume für Tiere und die Sicherung vorhandener Amphibienpopulationen.
Fotos: © Stadt Gengenbach
Teil 17: Naturschutzmaßnahme Schluchtwald
Als Schluchtwald bezeichnet man Wälder, die an so steilen Hängen wachsen, dass die oberste Boden- und Gesteinsschicht nicht stabil ist. Durch das regelmäßige Abrutschen der Hangoberfläche wird stets neuer Lebensraum erschaffen, den sich die Pflanzen-und Tierwelt zurück erobern muss.
Der besteht aus 80% Nadelholz (Fichte, Tanne) und 20% Laubholz (Buche). Da der Wald oberhalb des forstlichen Ausbildungszentrums Mattenhof stark beschattet war, wurde entlang des Bergbaches ein Rund 20 Meter breiter Streifen umgebaut. Das Nadelholz wurde entnommen, das vorhandene Laubholz blieb bestehen. Es wurde durch Nachpflanzungen (Buche, Bergahorn und andere Laubgehölze) ergänzt.
Wichtige Baumgruppen, sogenannte Habitatbaumgruppen, für Fledermäuse und gefährdete Vogelarten wurden erhalten und entwickelt, sowie Totholz und Wurzelstubben belassen.
Ziel ist die Förderung und Entwicklung naturnaher Lebensräume entlang des Bergbaches sowie die Verbesserung der Biotopqualität und die Förderung spezifischer Tier- und Pflanzenarten.
Foto: © Stadt Gengenbach
Teil 16: Biotoppflege/Mäharbeiten
Derzeit unterhält die Stadt Gengenbach 12 Biotope. Die Pflegearbeiten richten sich nach dem Landschafts- und Naturschutzgesetz. Die Flächen werden mit dem Mähkorb abgemäht. Der Mähkorb ist ein effizient arbeitendes Anbaugerät, mit ihm kann in einem Arbeitsgang gemäht und entnommen werden.
Die Abfahrt des Mähguts erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt, somit hat die Tierwelt die Möglichkeit der „Entfluchtung“. Außerdem übernimmt das „Straßenbegleitgrün“ eine Vielzahl von Funktionen. Hiermit sind sämtliche Grünflächen an Wegen und Straßen gemeint.
Sie sind Wind-, Schnee- und Blendschutz, bieten vielen Tier- und Pflanzenarten einen (Teil-) Lebensraum und helfen dabei, zerschnittene Lebensräume wieder miteinander zu vernetzen. Außerdem hilft das Straßenbegleitgrün dabei, den Straßenverlauf besser zu erkennen und trägt dazu bei, Straßen in das Landschaftsbild einzubinden.
Um diese Funktionen zu erhalten leistet der Baubetriebshof Gengenbach ca. 500 Stunden Mäharbeiten pro Jahr am Straßenbegleitgrün mit einem Auslegemulcher sowie über 250 Stunden pro Jahr für die Neophytenbekämpfung und Mäharbeiten an Wasserläufen mit dem Mähkorb/Auslegemulcher.
Foto: © Stadt Gengenbach
Teil 15: Energieeffizienz Wasserversorgung
Im Wasserwerk Bollach wurden im Jahr 2019 zwei der vier Tiefbrunnenpumpen zur Förderung des Trinkwassers aus Gründen der Energieeffizienz getauscht. Die rund zwölf Meter tiefen Brunnen leiten das acht Grad kalte Grundwasser durch dicke Rohre in das Wasserwerk.
Bis zu 65 Liter Grundwasser in der Sekunde darf nach dem Wasserrecht von den Stadtwerken Gengenbach aus dem Wasserschutzgebiet Bollach entnommen werden, das entspricht 234 m³ in der Stunde. Die leistungsfähigsten Pumpen können bis zu 90 m³ Wasser in der Stunde fördern.
Der Austausch der alten Unterwassermotorpumpen bewirkt eine Ersparnis von jährlich rund 70.000 kWh Strom und dadurch rund 29 Tonnen CO2.
Foto: © Stadt Gengenbach
Teil 14: Umrüstung der Straßenbeleuchtung
Gengenbachs Straßenbeleuchtung wurde bereits 2016/2017 komplett auf LED umgerüstet. Durch diese Maßnahme wird bei der Straßenbeleuchtung eine jährliche Energieeinsparung von rund 60% realisiert. Dies entspricht ca. 284.000 kWh Strom. Dadurch reduzieren sich die CO2-Emissionen um rund 120 Tonnen pro Jahr.
„Hinzu kommt der deutlich geringere Wartungsaufwand in den nächsten Jahren“, erklärt Tom Gißler, Betriebsstellenleiter Technische Dienste Strom.
Zuerst wurden alle 670 bestehenden Gasentladungsleuchten der Stadt getauscht und dann folgten rund 580 bestehende Leuchten in den Ortschaften.
Hinzu kommt der deutlich geringere Wartungsaufwand.
Diese hochtechnisierten LED Leuchten sorgen für ein helleres Licht mit einer bedeutend besseren Ausleuchtung der Verkehrswege.
Foto: © Stadt Gengenbach
Teil 13: Wilde Hecken und Brutkästen
Die Stadt Gengenbach setzt sich durch das Anlegen von Wilden Hecken und Brutkästen aktiv für den Naturschutz ein.
Die wilden Hecken werden als Ausgleichsmaßnahme für Baugebiete angelegt. Sie bestehen aus verschiedenen Hecken und Büschen, die wild auf einer definierten Fläche angelegt werden. Die Fläche wird sich selbst überlassen und dient somit als Rückzugsfläche für Insekten und Kleinstlebewesen und bietet zudem eine Nahrungsquelle, beispielsweise für Vögel.
In Gengenbach ist derzeit eine Wilde Hecke von ca. 500 m² hinter dem Bildungscampus angelegt. Weitere Wilde Hecken werden demnächst mit einer Fläche von ca. 800 m² hinter dem Sportplatz im Baugebiet Fußbach umgesetzt.
Auch Brutkästen sind Ausgleichsmaßnahmen für Baugebiete. 46 Brutkästen wurden im ganzen Stadtgebiet und auch in den Ortsteilen an ausgewählten Plätzen aufgehängt. Sie dienen verschiedenen Vogelarten als Brutstätte. Dies wurde bei der Auswahl berücksichtigt. Je nach Vogelart werden die Brutkästen vom Aufbau und der Größe der Einfluglöcher individuell hergestellt.
Foto: © Stadt Gengenbach
Teil 12: Blumenwiesen und Insektenhotels
Die von der Stadt Gengenbach angelegten Blumenwiesen und Insektenhotels bieten nachhaltig und ganzjährig einen Lebensraum und Nahrungsangebot für unterschiedliche Fluginsekten und Kleintiere.
Die Anlegung der Blumenwiesen und Insektenhotels erfolgte bereits in Kooperation mit Schulen, Kindergärten, dem forstlichen Ausbildungszentrum Mattenhof und auch in Eigenregie. Eine Vielzahl von Flächen wurden angesät und gestaltet. Unter anderem in der Nollenstraße, am Friedhof, die Grünfläche hinter der Minigolfanlage, die Grünanlagen in der Hanjakob-, Brückenhäuserstraße, Benedikt-von-Nursia- und Ahornstraße.
Für die sogenannten „Bienenwiesen“ sind die Blumenmischungen so gewählt, dass sie mit Nektar und Pollen für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge interessant sind. Die Leistung von Bienen und Schmetterlingen ist für die Bestäubung von Obst und Gemüse enorm wichtig.
Foto: © Stadt Gengenbach
Teil 11: Erneuerbare Energien/ BHKW (Blockheizkraftwerk)
Aktuell betreiben die Stadtwerke Gengenbach 14 Heizzentralen an verschiedenen Standorten. Bei der Wärmeerzeugung setzen die Stadtwerke überwiegend auf die bewährte und effiziente Kombination von Blockheizkraftwerk (BHKW) und Erdgas- Spitzenlastkessel. Das Spektrum der eingesetzten Anlagen reicht von einer Anlage mit 5,5 kW elektrisch / 12,50 kW thermisch bis zu einer Anlage mit 50 kW elektrisch / 100 kW thermisch.
Das größte im Einsatz befindliche BHKW steht im Schulzentrum. Dort wird gleichzeitig Wärme und Strom mit einem Gesamtwirkungsgrad von 103 % (Brennwertnutzung) erzeugt. Durch die gemeinsame Erzeugung von Strom und Wärme werden, im Vergleich zu einer getrennten Erzeugung, ca. 32 % CO2-Emissionen eingespart.
Neben einer Wärmemenge von 1.887.000 kWh erzeugen die neun von den Stadtwerken betrieben BHKW 937.000 kWh Strom, was dem Stromverbrauch von über 300 Haushalten entspricht. Gleichzeitig ergibt sich eine jährliche Einsparung von 170 Tonnen CO2.
Foto: © Stadtwerke Gengenbach
Teil 10: Erneuerbare Energien
Die Stadtwerke Gengenbach betreiben bereits seit Mitte 1999 in Gengenbach Photovoltaik-Anlagen an verschiedenen Standorten, wie beispielsweise am Schulzentrum oder beim Wasserwerk Bollach. Ende 2019 waren es 15 Anlagen mit einer Gesamtleistung von fast 300 kW.
Im selben Jahr haben diese Anlagen ca. 187.000 kWh sauberen Strom erzeugt und damit 79 Tonnen CO2 eingespart. Im Schulzentrum wurden ca. 31.000 kWh Energie direkt selbst genutzt.
Eine Photovoltaik- Anlage wandelt das Sonnenlicht mittels von Solarzellen direkt in elektrische Energie um. In den Solarzellen entsteht Gleichstrom, der durch Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt und auf die entsprechende Spannung transformiert wird. Erst dann kann die saubere Energie in das Stromnetz eingespeist werden.
Foto: © Stadtwerke Gengenbach
Teil 9: Der Bike & Ride Bahnhof
Die Stadt Gengenbach stellte bereits 2006 die ersten Fahrradboxen in der Bahnhofstraße auf. Mittlerweile stehen am Bahnhof 41 Boxen für Fahrräder, sowie 78 weitere Stellplätze zur Verfügung. Die Fahrradboxen werden sehr gut angenommen und sind derzeit alle vermietet. Interessenten können sich bei der Stadt Gengenbach, Abteilung Liegenschaften, in eine Warteliste eintragen lassen.
Auch am Schulzentrum befindet sich eine Bike & Ride – Anlage. Dort sind insgesamt 462 Stellplätze für Fahrräder vorhanden. Diese Anlage wird vor allem durch Schüler des Gymnasiums, der Verbundschule sowie durch Studenten des Bildungscampus genutzt. Ziel ist es, dass möglichst viele Personen das Fahrrad als Fortbewegungsmittel nutzen.
Gelegenheit zum Radfahren bietet Gengenbach zu Genüge.
Der Kinzigtalradweg, der Radweg von Gengenbach nach Fußbach sowie nach Berghaupten und Reichenbach wird gut genutzt. Der durchgängige Radweg entlang der B33 sowie Radfahrstreifen in der Kernstadt unterstützen den Plan, Radfahren attraktiver zu machen. Die Stadt Gengenbach unterstützte in diesem Sommer zudem die Aktion „Stadtradeln“. Rund 180 Bürgerinnen und Bürger in 18 Teams sammelten in den drei Aktionswochen über 40.000 Radkilometer und leisteten damit einen Beitrag zum Klimaschutz.
Foto: © Stadt Gengenbach
Teil 8: Energetische Maßnahmen für städtische Gebäude
Die energetischen Maßnahmen an städtischen Gebäuden betreffen sowohl die Neubauten als auch die bestehenden Gebäude der Stadt Gengenbach. Eine energetische Sanierung hat das Ziel, Energie bei Heizungsanlagen, der Warmwasseraufbereitung und Belüftung einzusparen. Das gelingt durch gezielte bauliche Maßnahmen wie beispielsweise der Dämmung des Gebäudes oder dem Austausch alter Fenster und Türen.
Seit dem Jahr 2001 sind seitens der Stadt Gengenbach ca. 19 Mio. Euro in energetische Maßnahmen investiert worden. Darin enthalten sind die drei Großprojekte „Sanierung der Kinzigtalhalle“ mit ca. 3,35 Mio. Euro, „Neubau der Kindertagesstätte am Löwenbergpark“ mit ca. 5,14 Mio. Euro und „Neubau der Halle Reichenbach“ mit ca. 4,30 Mio. Euro.
Die Neubauten erfüllen die Kfw-55-Standards. Das bedeutet, dass diese Gebäude nur 55% der Primärenergie eines vergleichbaren Neubaus nach der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) benötigen.
Die weiteren Ausgaben verteilen sich hauptsächlich auf den Austausch von Fenstern und Türen, die Sanierung von Dächern, die Wärmedämmung von Fassaden und den Austausch von Heizungsanlagen in bestehenden Gebäuden.
Foto: © Stadt Gengenbach
Teil 7: Energetische Maßnahmen der Wohnbau Gengenbach GmbH & Co. KG
In den Jahren 2006 – 2019 investierte die Wohnbau Gengenbach Gmbh & Co. KG beziehungsweise der vorherige Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft Gengenbach 3,1 Millionen Euro in energetische Maßnahmen. Dazu zählen Sanierungsmaßnahmen, die Verbesserung der Energieeffizienz, Dachdämmung, Fassadendämmung und der Fensteraustausch in über 15 Anwesen mit knapp 100 Wohnungen.
Investiert wurde im letzten Jahr mit 1,7 Millionen Euro zudem in den Neubau von zehn Wohnungen als öffentlich geförderter Wohnraum mit dem Standard Energieeffizienzgrad KFW 55. Das sind Gebäude mit besonders niedrigem Energieverbrauch.
Ebenso wurde im Jahr 2020 das „Alte Schulhaus Fußbach“ für ca. 870.000 Euro saniert. Für die Sanierung dieses ortsprägenden Gebäudes erhält die Wohnbau Zuschüsse i.H.v. 63.000 Euro, was vergleichbar mit einer Förderung mit dem Standard Energieeffizienzgrad KFW 70 ist.
Foto: © Stadt Gengenbach
Teil 6: Erweiterung der Waldbiotope und Waldrefugien
Eine Fläche von ca. 1,3% der Gesamtbetriebsfläche wurde im Stadtwald bereits als Waldbiotop kartiert. Neben diesen Waldbiotopen ist es Ziel der Stadt Gengenbach, die bereits vorhandenen Waldrefugien von derzeit 4,9 ha auf insgesamt 8 ha auszubauen.
Diese Waldrefugien werden im Rahmen des Alt- und Totholzkonzeptes Baden-Württemberg (FORSTBW2010) ausgewiesen und auch nach dessen Vorgaben unterhalten. Darüber hinaus sollen zur Steigerung der Biodiversität künftig auch Habitatbaumgruppen sowie einzelne wertvolle Habitatbäume im Stadtwald ausgewiesen werden.
Aktuell wurde im Bereich des Mattenhofes im Gewann „Steingräble“ in Zusammenarbeit mit dem dortigen Forstlichen Ausbildungszentrum ein naturnaher Schluchtenwald geschaffen. Hierbei wird der im Bestand überwiegende Nadelholzanteil hin zu mehr Laubholzanteil umgebaut.
Im Ergebnis soll ein baumartenreicher, naturnaher Mischwald mit ca. 80 % Laubholzanteil entstehen. Durch den zu erwartenden höheren Lichteinfall auf den Boden verändert sich die Vielfalt der Bodenvegetation. Dies schafft neuen Lebensraum für Amphibien und Kleinstlebewesen.
Foto: © Stadt Gengenbach
Teil 5: 60 % der Gemarkung Gengenbach besteht aus Wald
Der Waldbesitz der Stadt Gengenbach, der sogenannte „Stadtwald“, umfasst eine Holzbodenfläche von ca. 915 ha. Diese an die Waldservice Ortenau eG (WSO) zur Bewirtschaftung verpachtete Fläche speichert jährlich ca. 11.800 t CO². Die Privatwälder und der Staatswald auf der Gemarkung Gengenbach sind hier nicht berücksichtigt.
Dem Stadtwald werden aufgrund der 10-jährigen Planung, dem „Forsteinrichtungswerk“, jährlich 8.000 Festmeter (fm) Holz in verschiedenen Nutzungsformen nachhaltig entnommen.
Auf der gesamten Waldfläche der Gemarkung Gengenbach und deren Ortsteile wachsen ca. 100 fm je Tag nach. Nur auf den Stadtwald bezogen sind dies täglich ca. 22 fm. Das entspricht ca. 1 Fuhre Laubstammholz in langer Form, aufgeladen auf einen Holztransporter.
Neben der Erholungsfunktion kommen der Waldfläche zahlreiche weitere Schutzfunktionen zu. So liegen im Waldgebiet Flächen von Wasser- und Quellschutzgebieten, Bodenschutzflächen, Flächen für Klima- und Immissionsschutz sowie weitere Flächen in Landschaftsschutzgebieten.
Foto: © Stadt Gengenbach
Teil 4: „Pestizidfreies“ Gengenbach
Seit 1995 beschäftigt sich die Stadtgärtnerei mit alternativen Schädlingsbekämpfungsmitteln und baute sukzessiv den Pestizideinsatz ab. Schon damals hat man sich kritisch mit den Pestizideinsätzen auseinandergesetzt und auf Nachhaltigkeit gebaut.
Seit 2012 wird in der Stadt Gengenbach kein Glyphosat mehr eingesetzt. Zur Unkrautvernichtung nutzt die Stadt Gengenbach mechanische und thermische Verfahren.
Bei dem mechanischen Verfahren kommen Kehrmaschine, Freischneider und Kreiselegge zum Einsatz. Das thermische Verfahren setzt auf InfraWeeder, einer chemielosen Unkrautvernichtung auf Infrarotbasis, die mit bis zu 400 °C Wärmebestrahlung arbeitet.
In der Pflanzenaufzucht der Stadtgärtnerei werden Nützlinge zur biologischen Bekämpfung von Schädlingen an Gartenpflanzen verwendet.
Foto: © Stadt Gengenbach
Teil 3: Nachhaltig Kaffee trinken mit dem „Gengenbächer“
Ende des Jahres 2019 wurde der Gengenbächer von der Stadt gemeinsam mit dem Jugendgemeinderat auf den Weg gebracht.
Der Becher besteht in vollem Umfang aus umweltfreundlichem und recyclingfähigem Material.
Mit der Einführung des „Gengenbächers“ möchte die Stadt und der Gemeinderat ein Zeichen gegen die zunehmende Vermüllung setzen. Mittlerweile wurden schon über 500 Becher ausgegeben und der Becher ist auch weiterhin sehr gefragt.
Der Becher ist beim Café Honig, der Stadtbäckerei Dreher, dem Café Birnbräuer, dem Stadtcafé Alt-Gengenbach, dem Bistro Cappuccino, der Mensa des Studierendenwerks Freiburg auf dem Campus Gengenbach und beim Fachbereich Bürgerservice der Stadt Gengenbach erhältlich.
Teil 2: Windpark liefert Strom für 9.000 Haushalte
Windpark liefert Strom für 9.000 Haushalte
Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern haben die Stadtwerke Gengenbach 2017 zwei der vier Anlagen des Windparks Rauhkasten/Steinfirst übernommen. Mit unserer Beteiligung an der Windenergie Gengenbach GmbH sorgen wir dafür, dass möglichst viel von der Wertschöpfung hier, in unserer Region bleibt.
Der Windpark auf dem Rauhkasten/Steinfirst produzierte im Durchschnitt der Geschäftsjahre rund 26,4 Millionen Kilowattstunden Strom. Die Strommengen entsprechen dem jährlichen Verbrauch von etwa 9.000 Haushalten. Das entspricht einer tatsächlichen CO2-Einsparung von 17.600 t.
Der Windpark hat einen enormen Anteil an der Stromproduktion der erneuerbaren Energien. Damit haben sich die Stadtwerke Gengenbach ein weiteres Standbein in der nachhaltigen Energieproduktion aufgebaut. Und ein weiterer erfreulicher Aspekt ist die Tatsache, dass die vier Windräder auf dem Rauhkasten/Steinfirst der Windenergie Gengenbach GmbH im vergangenen Jahr rund 121.000 Euro Jahresüberschuss beschert haben.
Foto: © Stadtwerke Gengenbach
Teil 1: Wertstoff-Recyclingstation im Fischerfeld
Wertstoff-Recyclingstation im Fischerfeld
Die Stadt Gengenbach hat seit längerer Zeit eine Wertstoff-Recyclingstation errichtet. Sie befindet sich auf dem Parkplatz im Fischerfeld, links vor der Hauptzufahrt zum Baubetriebshof.
Es können dort folgende Wertstoffe abgegeben werden:
- Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen
- Batterien und Akkus
- Tintenpatronen und Tonerkartuschen
- CDs/DVDs
- Handys
Die Sammelstation ist zu folgenden Zeiten geöffnet:
Donnerstag: 16.00 Uhr - 18.30 Uhr
Samstag: 13.00 Uhr - 16.30 Uhr
Für die Sammlung der Wertstoffe stehen entsprechende Behältnisse zur Verfügung – bitte beachten Sie die dortigen Beschilderungen. Die jeweilige Entsorgung erfolgt umweltgerecht durch entsprechende Fachfirmen und Organisationen.
Foto: © Stadt Gengenbach