Stadt Gengenbach (Druckversion)

60 Jahre Städtepartnerschaft - Gengenbach und Obernai feiern Jubiliäum

Ein Jahr im Zeichen der Freundschaft und der Verbundenheit: Im Jahr 2018 feierten Gengenbach und Obernai 60 Jahre Partnerschaft

 

Ein Jahr ganz im Zeichen der Freundschaft und Verbundenheit – das war das 60. Jubiläumsjahr der Städtepartnerschaft zwischen Gengenbach und Obernai ganz gewiss. Im Jahr 1958 hatte der Nussbacher Geistliche Fridolin Bigott die Partnerschaft zwischen Gengenbach und Obernai vermittelt. Zunächst hatte die Stadt Obernai im Badischen eine Stadt oder Gemeinde gesucht, welche ihr in Struktur, Geschichte und Kultur ähnlich sei. Mit Gengenbach hatte Obernai sodann eine passende Partnerstadt gefunden. Die beiden Pioniere der Partnerschaft, die Bürgermeister Erhard Schrempp aus Gengenbach und Dr. Marcel Gillmann aus Obernai haben die Verbindung der beiden Städte dann erstmals begründet.

Um das große Jubiläum der ältesten Partnerschaft zwischen einer badischen und einer elsässischen Stadt angemessen zu würdigen fanden über das gesamte Jahr 2018 hinweg viele verschiedene Aktionen statt. Als Auftakt des Jubiläumsjahres fand am 13. März 2018, auf den Tag genau am 60. Jahrestag der historischen Beschlüsse der Ratsgremien von Gengenbach und Obernai, eine feierliche Zeremonie im Europäischen Parlament in Straßburg statt, im Rahmen derer die beiden Bürgermeister Thorsten Erny und Bernard Fischer eine Urkunde unterzeichneten, um die Freundschaft zwischen Gengenbach und Obernai ein weiteres Mal zu besiegeln. An der Zeremonie nahmen neben den Mitgliedern der beiden Gemeinderäte aus Gengenbach und Obernai und den Mitgliedern des Freundeskreises der Partnerschaft auch Anne Sander und Dr. Andreas Schwab teil, die Obernai und Gengenbach als Abgeordnete im Europäischen Parlament vertreten.

Bürgermeister Erny bekräftigte im Rahmen der Veranstaltung, „dass die Partnerschaft zwischen Gengenbach und Obernai standhaft bleiben werde. Der Rhein dürfe Deutschland und Frankreich nicht mehr trennen, vielmehr müssten Brücken über den Rhein gebaut werden.“

Ein weiteres Highlight im Jubiläumsjahr stellte auch die alljährliche, abwechselnd in Gengenbach und Obernai stattfindende, Jungbürgerfeier dar. Im Rahmen der Feier, die in diesem Jahr am  14. April in der Gengenbacher Stadthalle stattfand, wurde rund 50 Jungbürgerinnen und Jungbürgern der Jungbürgerbrief verliehen. Den europäischen Jungbürgerbrief erhält man mit Vollendung des 18. Lebensjahres. Der Akt symbolisiert, dass den jungen Erwachsenen die Bürgerrechte zuerkannt werden.

Die Bürgermeister Thorsten Erny und Bernard Fischer hoben in ihren Ansprachen die wachsende Bedeutung der Städtepartnerschaft in einem zunehmend schwierigeren politischen Umfeld in Europa hervor. Beide Bürgermeister äußerten, dass die Städte auf die 60-jährige Partnerschaft stolz sein könnten. Die Bedeutung von Friede, Freiheit und Wohlstand in Europa müsse auch den Jugendlichen bewusst sein. Zugleich appellierten die Bürgermeister an die Jugendlichen sich nicht von ihrem persönlichen Weg abbringen zu lassen und sich selbst treu zu bleiben, sich nicht von Europaskeptikern täuschen zu lassen und sich für das Gemeinwohl zu engagieren.

Ein ebenso wichtiges Ereignis im Laufe des Jubiläumsjahres stellte der Tag der Befreiung am 8. Mai dar, der in Frankreich gefeiert wird und zu dem Bürgermeister Thorsten Erny nach Obernai eingeladen wurde. Im Rahmen einer zeremoniellen Kranzniederlegung, an der auch die Feuerwehr von Obernai teilnimmt, wird an diesem Tag in ganz Frankreich der Kapitulation des NS-Regimes im Jahr 1945 gedacht. Im Gegenzug lud Bürgermeister Thorsten Erny den Bürgermeister von Obernai, Bernard Fischer, am 18. November 2018 zum Volkstrauertag nach Gengenbach ein.

 „Der große Zapfenstreich gilt heute Abend dem gelebten Gedanken der deutsch- französischen Freundschaft und den unzähligen Akteuren, die ihn über die zurückliegenden 60 Jahre in Gengenbach und Obernai lebendig werden ließen und lebendig hielten. Herzlichen Dank für die große Ehre, die uns die Bürgergarde anlässlich ihres 60-jährigen Jubiläums gemeinsam mit der Stadtkapelle und der Freiwilligen Feuerwehr erweist“ mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Thorsten Erny am 2. Oktober 2018 etwa 1.000 Gäste auf dem Marktplatz vor dem Rathaus zum „Großen Zapfenstreich“. Nach der Begrüßung durch die Bürgermeister von Gengenbach und Obernai sowie einigen einführenden Worten von Reinhard End setzte sich der Zug aus rund 150 Personen, bestehend aus der Bürgergarde Gengenbach, der Feuerwehr Gengenbach, dem Spielmannszugs der Feuerwehr Ortenberg und der Stadtkapelle Gengenbach mit Musik und Fackeln, welche von den Feuerwehrleuten getragen wurden, in Bewegung. Der Zug wurde von vier Reitern angeführt.

Von der Sparkasse, wo die Aufstellung erfolgt war, marschierte der Zug in Richtung Rathaus. Dabei erklang der Yorksche Marsch (Ludwig van Beethoven), gespielt von den Musikern der Stadtkapelle Gengenbach. Vor dem Rathaus in Ehrenformation aufgestellt wurden weitere bekannte Stücke von den Musikern gespielt. Aufgrund des Anlasses des Großen Zapfenstreichs, dem 60-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Gengenbach und Obernai lag es nahe, dass die deutsche, aber auch die französische Nationalhymne, die Marselleise, dargeboten wurden.

Im Jubiläumsjahr wurden auch noch viele weitere Veranstaltungen, Zusammenkünfte und Feste von den Vereinen Gengenbachs und Obernais organisiert. So gab es Kunstausstellungen des Vereins ARTist Gengenbach-Obernai e.V., eine E-Bike-Tour von Gengenbach nach Obernai, organisiert durch den Gengenbacher Gewerbe- und Handwerkerverein, einen Auftritt der Jungmusiker der Stadtkapelle Gengenbach und auch des Harmonika-Spielrings in Obernai, gemeinsame Wanderungen der Wandervereine, gemeinsame Konzerte der Kirchenchöre und Gesangvereine und weitere verschiedene Anlässe.

Den Organisatoren aller durchgeführten Veranstaltungen gilt ein großes Dankeschön für Ihren Einsatz und Ihr Engagement für die Städtepartnerschaft. Das Engagement jedes Einzelnen bildet die wichtigste Grundlage für eine erfolgreiche Partnerschaftsarbeit - heute und in Zukunft.

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